Lindgard Cernon - die Waldhexe

Früher, als die Wälder noch groß und mächtig waren und die Natur sich in all ihrer Pracht zeigte, da gab es noch die alten Waldgeister, die Pflanzen und Tiere schützten und das Leben achteten. In ihrer Welt gab es weder Krieg, noch Macht und vielleicht ist das der Grund für ihre heilenden Kräfte.
Einst verirrte sich ein Zauberer in einem dieser

Wälder, wo die knorrigen Eichen groß und unbeweglich diesen Wesen eine Unterkunft gewähren konnten. Der Zauberer war schwer verwundet gewesen, denn ein Zaubererduell hatte ihn geschwächt. Im Schatten einer der großen Eichen sank er zu Boden und schloss die Augen.
Nun trug es sich zu, dass ein Waldgeist sich seiner erbarmte und seine heilenden Kräfte an ihm anwendete. Der Zauberer erwachte aus seiner schmerzhaften, dunklen Schwere und erblickte das leuchtende, schöne Gesicht des Waldgeistes. 
Es war Liebe auf den ersten Blick.
Aus dieser Verbindung entstand Lindgard Cernon - den Namen Cernon nach dem Zauberer und Lindgard nach dem Waldgeist.
Lindgard Cernon war noch kein Jahr alt, als ihre Eltern durch die Hände der Waldgeister verschwanden. Nie hatte sie sie kennengelernt.
Aber Lindgard gegenüber zögerten die Waldgeister.
Bis sie beschlossen, sie selber groß zu ziehen.
Je älter Lindgard wurde, desto mehr fiel ihr auf, dass sie anders war, als die Waldgeister, die vorgaben, ihre Verwandten zu sein. Sie lehrten sie die Sprache des Waldes und der Tiere.
Leider war es nur eine Frage der Zeit, bis es soweit war, dass Lindgard erfuhr, welches gemeine Schicksal die Waldgeister ihren Eltern angetan hatten.
Enttäuscht suchte sie Trost bei der ältesten Eiche des Waldes, die gewisser Maßen der König dieses Waldes war. Die Eiche wurde der neue Elternersatz und in ihrer Krone durfte Lindgard sich ihr neues Zuhause errichten. Sonst hatte sie immer unter freiem Himmel geschlafen.
Die Zeit floss dahin und Lindgard wurde in gewisser Weise zu einer Art Schutzpatronin dieses Waldes, denn die Tiere hatten mehr Vertrauen zu ihr, als zu gewissen durchscheinenden, gespenstischen Waldgeistern, die niemals lächelten.
An einem regnerischem Morgen wurde Lindgard durch den Hilferuf einer Amsel geweckt, ein Hirsch sei in eine Falle getappt und sie eilte sofort zur Hilfe
Nachdem sie den schwerverletzten Hirsch befreit hatte, erkannte sie, dass die Falle nur von einem Menschen gemacht sein konnte und fühlte ihr Herz schwer werden, denn auch sie war menschlicher Herkunft.
Ein Blick in die Augen des Hirsches, ein kurzes Überlegen und dann war sie entschlossen, ebenfalls Fallen zu legen. Es waren Fallen der ganz anderen Art -> Treibsand zum Beispiel.
Seitdem erfanden die Muggeleltern für ihre Kinder das kleine Märchen, in dem es von einer hässlichen Waldhexe hieß, die jeden fressen würde, der sich auch nur in die Nähe des Waldes wagte, nur um sie vor den zahlreichen Fallen Lindgards zu schützen.
Nun trug es sich aber zu, dass drei recht ungewöhnliche Wanderer in den Wald gingen. Es war eine Art von Leuten, der man nicht jeden Tag begegnete
Laut der Legende hingen also eines morgens - mit dem Kopf nach unten - Charis Hawkner, Matthias Condor und Yves Lorbeer in den Ästen einer Silberpappel fest, die sie patun nicht loslassen wollte, bis Lindgard kam.
Doch Lindgard, die Waldhexe zeigte sich gegenüber den dreien äußerst neugierig und ludt sie zu sich in die Krone der Eiche ein. Sie spürte, dass diese drei nichts Böses im Schilde führten, auch wenn der eine etwas Unheimliches an sich hatte.
So nahm das Schicksal seinen Lauf und Lindgard Cernon wurde zu einem wertvollen Mitglied der Gründung von Hawkner.
Die einen behaupten, dass nur aus dem Haus des bronzenen Hirsches die besten Heiler kommen würden.
Andere sagen, dass dort die Zauberer herkommen, die sich besonders intensiv mit der Geschichte der Zaubererwelt beschäftigen.
Aber sobald ein Schüler aus Lindgards Haus seinen Beruf gewählt hat, kann es sein, dass er den Duft von Estragon und Salbei vernimmt. Dann hat Lindgard ihm seinen Segen gegeben.



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