Alte Runen

1. Klasse
1. Stunde
2. Stunde


1. Stunde


Du hattest den Klassenraum für alte Runen betreten. Jede Wand war mit schwarzen Samtbehängen versehen und selbst der Boden war damit ausgelegt. Du musstest darauf achten, nicht zu stolpern, als zu zu einem der Einmannpulte gingst. Es roch kokelig nach etwas Verbranntem und gleichzeitig sehr süßlichem.
Dieser Geruch ging von einem einzelndem bronzenen Teller aus, der mit einer Kette oben an der Decke des Raumes befestigt war.  Als du dich endlich hingesetzt hattest und deine Mitschüler ihre Plätze ebenfalls eingenommen hatten, folgtest du mit deinem Blick der Kette und stelltest fest, dass ganz oben, noch mehr bronzene Ketten mit Tellern angebracht waren.
Auch von ihnen gingen einzelnde Rauchfahnen aus. Aber nicht von allen.
"
Ich weiß, dass ich hing ..."
Erschrocken wandtest du dich um und blicktest in das weißeste Gesicht, welches du jemals gesehen hattest. Die hellblauen, blutunterlaufenden Augen des Zauberers, der dort stand, sahen sich aufmerksam um. Seine schneeweißen Haare untermalten sein Auftreten noch mehr. Er wirkte ungefähr so lebendig und gesund, wie ein steinalter Geist.
Prof. Konrad Drudenfuß - du hattest ja schon einige Gerüchte über ihn gehört, aber dass er wirklich so unheimlich aussah?
Als er mit seinen Vortrag fortsetzte, wurde klar, dass er ein altes Gedicht zitierte:

"... am windigen Baum
neun Nächte lang,
mit dem Ger verwundet,
geweiht dem Odin,
ich selbst mir selbst,
an jenem Baum,
da jedem fremd,
aus welcher Wurzel er wächst.

Sie spendeten mir
nicht Speise noch Trank;
nieder neigt ich mich,
nahm auf die Runen,
nahm sie rufend auf;
nieder dann neigt ich mich.

Zu wachsen begann ich
und wohl zu gedeihn,
weise ward ich da;
Wort mich von Wort
zu Wort führte,
Werk mich von Werk
zu Werk führte.

Dieses Gedicht stammt aus dem 12 Jahrhundert n. Chr., welches sich mit der Entstehung der Runen befasst.",

endete der Professor und kam nach vorne zum Pult.

"Ich will euch mit diesem Gedicht willkommen heißen. Willkommen zu einem Unterricht, der euch in die alte Welt führt. Die alte Welt der Mythen und Legenden, in der Zwerge und Riesen, Feen und Kobolde, Waldgeister und all die anderen magischen, von denen ihr alle schon mal irgendwas vernommen haben müsstet, noch nicht getrennt von uns und den Muggeln lebten.
In dieser Stunde werde ich euch erst einmal nur erzählen, was es mit all den merkwürdigen Schriftzeichen auf sich hat. Erst in der zweiten Stunde male ich euch das gesamte Runenalphabet an.
Normalerweise sind die Runen die Zeichen einer alten und fast verstorbenen Kultur. In der Zeit vor den ersten Schriften, waren Analphabeten ganz normal. Es gab kaum jemanden, der lesen und schreiben konnte, denn was damals zählten, waren Taten! Kraft! Mut!
"


Prof. Drudenfuß untermalte seinen Vortrag, indem er seine schlanke Hand mit langen, knorrigen, weißen Fingern zur Faust ballte.

"Die ersten Schriftzeichen der Runen waren also hauptsächlich erstmal nur als Wiedererkennungszeichen - als Logo wenn ihr so wollt, zu deuten. Wenn ihr damals - auch als Muggel wäre es möglich gewesen - als Steinmetz bzw. Bildhauer gearbeitet hättet, dann hättet ihr auf eure Werke nicht etwa eure Namen verewigt, sondern ihr habt euer eigenes Zeichen daraufgesetzt.
Übrigens, das Wort Rune ist gotischer Abstammung und bedeutet "Geheimnis" ...
"

Ein skeptisch dreinblickender Junge wandte sich nach hinten zu einer Mitschülerin um. "Hat die Schulleiterin nicht einen so ähnlichen Namen?", murmelte er ihr zu.
"Hat Prof. Mamba euch bereits erzählt, dass die magischen Geschöpfe unserer Erde, der Legende nach aus den Träumen der Menschen entstammten?", fragte Prof. Drudenfuß.

Das Runenwerfen hängt eng mit dieser Geschichte zusammen. Glaubt ihr, wir kennen alle magischen Geschöpfe dieser Erde?
Nein ...
es gibt selbst für uns Zauberer Geschöpfe, die so unfassbar magisch sind, dass wir einfach nicht an sie glauben können. Sie liegen jenseits unserer Vorstellungskraft.
Und je weniger wir an unsere magischen Geschöpfe, die wir bereits kennen, glauben, desto weniger werden sie auf der Welt. Und umso mehr verschwinden sie. Es gab mal eine Zeit, in der waren die Einhörner besonders bedroht gewesen.
Allerdings sind diese magischen Geschöpfe nicht einfach fort! Sie sind da, aber wir können sie nicht sehen!
Die Runen machen es möglich, dass sie mit uns reden können, dass sie uns Ratschläge erteilen!
Sie reden mit uns, wenn wir die Runen werfen. Sie lenken sie ... allerdings, wenn ihr kein Vertrauen habt, dann werden sie euch auch nicht helfen.

Meine
Hausaufgabe ...
1) Fasst das, was ihr in diesem Unterricht gelernt habt, in einem kleinem Aufsatz von mindestens 100 Wörtern zusammen.
2) Was bedeutet das Wort Rune?
3) Freiwillig: Es existiert eine Legende über den germanischen Gott Odin und wie die Runen entstanden. Wenn ihr mögt und euch ein paar extra Hauspunkte verdienen wollt, schreibt diese Legende mit mindestens 100 Wörtern auf.

Einen sonnigen Tag wünsche ich euch noch!"


Hausaufgaben bitte per Eulenpost an
HAHawkner@yahoo.de
schicken.
Bitte vergiss nicht Name und Haus zu erwähnen.


2. Stunde


In Prof. Drudenfuß Klassenzimmer, mit seinen schwarzen Samtbehängen fühltest du dich abgeschottet und wie in einer zweiten Welt. Es war ein Ort, der wohl noch viel sonderbarer war, als jeglicher anderer lustiger Aufenthaltsort mit seinen magischen Geheimnissen. Auch wenn du hier, als du Platz genommen hattest, immernoch nicht das Gefühl hattest, dass dieser Raum irgendeinen Geheimgang hatte, so war dir doch ganz anders zumute. Ganz so, als ob in diesem Raum dich jemand anderes als Prof. Drudenfuß beobachten würde, der nun wieder wie aus dem Nichts erschien und zu reden begann.

"Es freut mich, dass ihr zurückgekehrt seid aus dem grauen Alltag. Einen wunderschönen Guten Morgen wünsche ich euch. Ich habe euch letzte Stunde etwas versprochen:
Das Runenalphabet. Ich zeichne es euch gleich an die Tafel, mit der Bitte dass ihr es euch abzeichnet. Das ist sehr wichtig, damit ihr immer für notgedrungene Übersetzungen eine Lerntabelle parat habt.
In den nächsten Stunden werden wir uns mit jeder einzelnden Rune beschäftigen, näher auf seine Bedeutung eingehen. Zudem werde ich euch nebenbei bestimmte Wurftechniken und Kniffe beibringen.
"

Prof. Drudenfuß begab sich zur Tafel und begann das Runenalphabet anzuschreiben. Dies dauerte eine Weile, so dass du Gelegenheit hattest, einer Mitschülerin zuzuhören, die ihrer Freundin zuflüsterte: "Der ist doch mindestens genau so beknackt, wie Prof. Nocturne!"
"
Den Fachausdruck eines Runenalphabetes", sagte Prof. Drudenfuß und wandte sich nach dem Anschreiben wieder zur Klasse um,

"... nennt man ‚Futhark'. Ich habe euch hier die altbekanntesten 24 Zeichen an die Tafel gemalt. Es gibt auch einen Futhark, einen sehr modernen mit nur 16 Zeichen, der uns momentan allerdings recht wenig nützt, da ihr gleich zu anfang ganze Sätze übersetzen solltet. Ich verlange nicht von euch, dass ihr diesen Futhark jetzt in diesen Moment alle auswendig könnt. Ich bitte euch nur, dass ihr einzelnde Runen im Gedächtnis behaltet, sobald wir uns näher mit ihnen beschäftigt haben.
Achja ... und denkt daran,
ich verlange auch nicht von euch, dass ihr die verschiedensten Formen einzelnder Runen kennt, dass wenn hier mal ein Strich hinzugefügt wurde und da mal einer weggelassen, dass dies schon wieder ein anderen Laut ergibt. Das ist etwas für diejenigen, die später auf eine Zaubereiuniversität gehen und sich dort wirklich beruflich damit auseinandersetzen wollen. Es gibt viele alte Schriften, deren Inhalt für uns Zauberer in Vergessenheit geriet und deren Runen wir bis heute nicht entziffern können. Auch das Zaubereiministerium sucht solche Leute, die flüssig Runen übersetzen können, da sie heutzutage auch gerne als Geheimcode benutzt werden.
"

Prof. Drudenfuß hielt inne und wartete, bis alle die Runen abgezeichnet hatten. In der Zwischenzeit zog er einen smaragdgrünen Beutel aus seinem Umhang hervor. Verheißungsvoll lächelte er, als ein paar der Schüler, die fertig waren mit der Abschrift, ihm verwunderte Aufmerksamkeit zuwendeten. Nachdem der Professor ein paar Minuten verharrt hatte, zog er einen Stein hervor und zeigte ihn mitsamt dem Beutel in die Runde. Auf dem Stein war eine Rune eingezeichnet.

"Dies ist ein Runenbeutel für die Steine, die für es für speziell ausgebildete Runenwerfer gibt. Das sind Hexen und Zauberer, die auf die Stimmen der Tiere hören, von denen ich euch letzte Stunde erzählt habe.
Ich möchte euch heute noch etwas über die Rune Ansuz erzählen, das A im Runenalphabet, wenn ihr so wollt. Am besten ihr schreibt euch folgende Stichpunkte zu
ihr auf: Signal/Warnung, Veränderung des Selbst/des eigenen Ichs, Familiensolidarität, Ehrgeiz oder auch unbewusster Antrieb und bewusste Erkenntnis, Kraft schöpfen
Diese Rune passt demnach stark in das Bild einer Schlange, nicht zuletzt da man ihr nachsagt, dass sie dem Germanen-Gott Loki, dem listigen Gestaltenwandler geweiht war.
Zu den Hausaufgaben ...
"


HA
1) Fasst das, was ihr in dieser Stunde gelernt hat, in einem Aufsatz von ca. 50 Wörtern zusammen.
2) Such dir spontan eine andere Rune, als Ansuz aus und versuch ihren Namen herauszufinden.  
3) Freiwillig: Die Rune Ansuz war dem Germanen-Gott Loki geweiht. Verfasse einen Aufsatz über ihn von etwa 100 Wörtern.

 

Hausaufgaben bitte per Eulenpost an
HAHawkner@yahoo.de
schicken.
Bitte vergiss nicht Name und Haus zu erwähnen.


 



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