Zauberkunst

1. Klasse
1. Stunde
2. Stunde


1. Stunde


Du hattest den Klassenraum für Zauberkunst betreten und suchtest dir einen Platz, der dir zusagte. Es war ein bisschen dunkel im Zimmer, so dass du erwarten musstest, dass dieser Unterricht etwas Unheimliches an sich haben würde. Nur einzelnde Kerzen waren in Vertiefungen an den Wänden angebracht.
Mit Spannung wurde das Erscheinen des Lehrers erwartet.
"Autsch!"
Allgemeines Zusammenzucken. Vorne, gleich neben der Tafel sahst du einen Vorhang, hinter dem sich etwas bewegte. Jemand fluchte.
"Warum ist es so dunkel hier? Wahah!"
Jemand fiel durch den Vorhang, mit dem Rücken vorraus. Du beugtest dich über den Tisch, um erkennen zu können, wer dort lag.
"
Professor Tintenklecks?", fragte eine zierliche Schülerin piepsig. "Ist alles in Ordnung?"
"Eh ... ja! Nichts passiert! Keine Panik! Ich bin nur auf dem Saum des Vorhangs ausgerutscht", sagte er mit hektischen Worten und versuchte sich aufzurichten. Dabei murmelte er leise zu sich selbst: "Ehrlich gesagt, sollte ich ihn austauschen oder gleich ganz weglassen. Ich konnte den nie leiden!"
Der Professor stand auf und du hattest Zeit, ihn zu mustern. Es war ein schlanker, schlacksiger Kerl mit Hornbrille und einer roten Fliege mit weißen Punkten. Sein Oranger Umhang, der sich fürchterlich mit der roten Fliege biss, war durch seinen Ausflug auf den Boden reichlich verstaubt. Ehrlich gesagt erinnerte er dich nicht an einen großen Zauberkünstler, sondern eher an einen ... verrückten Professor.

"Ehm, nun ... wie ihr seht, hatte mein Vorgänger einen Faible für dunkle Räume ...", meinte Tintenklecks "... und ich hatte noch keine Zeit, umzudekorieren. Aber dann nutzen wir eben den Moment der Dunkelheit, um euren ersten Zauber in Zauberkunst kennenzulernen.
Ich bin mir sicher, ihr wisst alle, was Zauberkunst ist, oder?
"

Prof. Tintenklicks blickte freudig umher. Ratlose Augen blickten zurück und ganz allmählich schrumpfte das Lächeln auf dem Gesicht des Zauberers wieder in sich zusammen.

"Ähäm ... nun ja!", sagte er und kratzte sich am Kopf. "Also gut. Zauberkunst ist etwas, was euch in jeder Lage helfen kann. Sei es nun im Alltag des Lebens, wie zum Beispiel dem Haushalt oder in schlimmen Zeiten, wie dem Krieg, den wir hinter uns haben. Diese kleinen Zauber, die ihr hier lernen werdet, sorgen gewissermaßen auch dafür, dass ihr aufhört wie ein Muggel zu leben.
Wenn ihr euch die Schnürsenkel nicht mehr selber zubinden wollen würdet, könntet ihr theoretisch hier lernen, wie man das ganz einfach mit Zauberei hinbekommt aber ich bin mir sicher, soweit wollt ihr nicht gehen.
Nun, jetzt steht ihr noch ganz Anfang mit eurem Wissen, aber glaubt mir, wenn ihr euch entscheidet Zaubekünstler zu werden, dann könnt ihr eine Menge Geld verdienen! Zum Beispiel, indem ihr in die Muggelwelt geht - mit Genehmigung des Zaubereiministeriums natürlich - und den Muggeln dort Dinge vorzaubert, die in deren Überzeugung eigentlich gar nicht sein könnten. Einer der berühmtesten Zauberkünstler, der sich auf Entfesselungszauber spezialisierte, hieß Harry Houdini! Wenn ihr so gut seid, wie er, dann habt ihr den Durchbruch geschafft!
"

Harry Houdini?, dachtest du skeptisch.
Noch nie gehört. Oder?
"
Nun zu eurer ersten Übung ... dem Lumos-Zauber.", verkündete Professor Tintenklecks und begab sich etwas mehr in die Mitte des Raumes. Die Schüler sahen ihm dabei zu, als erwarteten sie gleich das nächste Fettnäppchen, in das der Lehrer treten konnte.
Professor Tintenklecks hob den Zauberstab.
"
Lumos!", sagte er.
An der Spitze des Zauberstabs erschien ein heller Lichtkegel mit dem er in den Raum leuchten konnte.

"Wie ihr seht, ist dies ein sehr nützlicher Zauber, wenn es dunkel ist. Nützlich, wenn ihr nachts in euren Schlafsäalen etwas suchen müsst, aber die anderen nicht wecken wollt."

"Oder wenn man nachts durchs Schloss wandert", flüsterte eine Schülerin hinter dir, ihrer offensichtlich besten Freundin zu und beide kicherten.

"Das, was ihr bei dem Lumoszauber beachten müsst, ist, dass ihr euch auf eure Zauberstabspitze und nicht auf eure Hand oder den ganzen Zauberstab konzentriert - nur auf die Spitze, ja?
Am besten, ihr versucht es ganz einfach erst mal allein. Zauberstäbe raus und nehmt die Bücher zu Hilfe, falls ihr sie benötigt!
"

Bald darauf war der Raum erfüllt von den kläglichen Versuchen, Licht in die Dunkelheit zu bringen.
Prof. Tintenklecks wanderte vorsichtig von Schüler zu Schüler, um seine Handhaltungen und Betonungen des Zauberspruches zu korrigieren.
Leider gelang es ihm nicht, bei jedem Ratschläge zu erteilen, da die Zeit der Zauberstunde dafür nicht reichte. Zudem kam noch, dass er den neuen Schülern gegenüber recht unsicher wirkte.
Schließlich trat er wieder an die Tafel, die niemand in dem düsterem Raum so wirklich erkennen konnte. Allerdings bedachte Prof. Tintenklecks das und hob seinen Zauberstab erneut.
Mithilfe des Zauberstabs schrieb er in Leuchtschrift die Hausaufgaben an die Tafel:


HA
1) Lumos-Zauber üben und über deine Fortschritte und/oder Probleme berichten. (mindestens 50 Wörter)
2) Schreibe in mindestens 30 Wörtern auf, was du über den Lumoszauber herausfinden kannst.
3) Freiwilliger Aufsatz mit dem Thema: Wer war Harry Houdini? (mindestens 100 Wörter)

"Das ist alles für heute! Ich wünsche euch viel Erfolg!", sagte Prof. Tintenklecks und ging zum Vorhang, hinter dem er - Merlin sei Dank - unversehrt verschwand.

Hausaufgaben bitte per Eulenpost an
HAHawkner@yahoo.de
schicken.
Bitte vergiss nicht Name und Haus zu erwähnen


2. Stunde


Auf dem Weg zum Unterricht hörtest du eine Schülerin deines Jahrgangs über Prof. Tintenklecks reden. Sie war ganz und gar nicht über ihn begeistert gewesen, da der Professor vergessen hatte, ihnen den Zauberspruch "Nox" beizubringen, der den Lumoszauber am Zauberstab auflöste.
Du hattest den Lumoszauber natürlich geübt und hattest in die Lehrbücher dabei gesehen. Eigentlich fandest du es gar nicht so schlimm, da in der Stunde niemand wirklich den Lumoszauber zu Stande gebracht hatte.
Inzwischen war der Unterrichtsraum in Zauberkunst längst nicht mehr so dunkel. Prof. Tintenklecks hatte helle Holzmöbel für alle bereitgestellt und eine große Lichtquelle, ein buntes Glasfenster, welches vorher verhangen gewesen war, war über den Köpfen der Schüler angebracht. Ein buntes Bild mit einem maskenhaften, goldenen Gesicht wurde auf den steinigen Boden geworfen, in dessen Hand ein Zauberstab war.
Der Vorhang zum Hinterraum war verschwunden und Prof. Tintenklecks stand bereits vorne am Pult, allerdings hatte er euch den Rücken zugedreht, weil er in ein paar Pergamenten herumwühlte.
"Irgendwo muss es doch sein!", murmelte er zerstreut und zuckte zusammen, als ein Schüler in der ersten Reihe nieste.
"
Oh! Ihr seid schon da! Schön, dass ihr alle erschienen seid! Ich hoffe, ihr habt alle die Hausaufgaben der letzten Zauberkunststunde erledigt! Wenn nicht, holt das bitte noch nach, bevor ihr euch auf den nächsten Unterrichtsstoff stürzt!"
Mit dem Schwenker seines Zauberstabs ließ er den Pergamenthaufen verschwinden.
"Heute wollen wir uns mit dem Alohomora-Zauber beschäftigen" sagte Prof. Tintenklecks und reichte eine Schachtel herum, die unter den verschwunden Pergamenten gewesen war. Da drin waren kleine Vorhängeschlösser angesammelt gewesen. Jeder sollte sich eines daraus nehmen.

"Der Alohomorazauber ... sein genaues Entstehungsdatum ist unbekannt, ebenso wie sein Erfinder. Er ist wahrscheinlich so alt, wie die Erfindung des Schlosses selbst und wir wissen, bereits im finsteren Mittelalter gab es große schwere Schlösser. Die ersten, wirklich bekannten Schlösser waren übrigens aus Holz und stammten aus dem Ägypthen von ca. 5000 v. Chr.. Ganz schön lange

her nicht wahr? Aber solche Daten müsst ihr euch natürlich nicht merken! Wichtig ist für euch nur, dass wahrscheinlich schon die alten ägypthischen Zauberer wussten, wie man Schlösser knacken konnte.
Wie ihr wisst, ist Ägypthen das Land der Pyramiden und Pharaonen und ihre Schätze sind hinter vielen Tonnen von Stein verschlossen und begraben. Deswegen ist die Herkunft des Alohomora aus Ägypthen gar nicht so unwahrscheinlich!
"

Als alle ihre Vorhängeschlösser vor sich auf den Tisch liegen hatten - allesamt waren verriegelt - begann Prof. Tintenklecks mit der Erklärung des Zaubers.

"Der Alohomorazauber kann nur bei rein mechanischen Schlössern angewandt werden. Ist eine Tür magisch verschlossen, so könnt ihr sie mit dem Alohomorazauber nicht öffnen, da die magischen Verriegelungs-Zauber und -Banne meist dazu dienen, eben diesen Zauber abzuwehren.
Ein alter Freund von mir hat mal versucht, heimlich in das Zimmer einer schwarzen Hexe einzudringen. Mit dem Alohomorazauber klappte es zwar, aber als er wieder herauskam, begann er sich mit der Zeit immer mehr in ein Schwein zu verwandeln.
Das heißt, der Alohomorazauber war in dem Zauberbann enthalten.
Ein Zauberbann um eine Tür wirkt wie eine Verspiegelung, die wie Licht, bestimmte Flüche zurückwirft. Aber das lernt ihr mit der Zeit noch bei Prof. Moorghul.
Ich rate euch, den Alohomorazauber also nur bei gewöhnlichen, unscheinbaren Türen anzuwenden,
wenn ihr nicht irgendwann herumquieken und euch im Schlamm wälzen oder gar Schlimmeres erwarten wollt.
"

Ein paar Schüler des Jahrgangs lachten. "Kommen wir zu der Anwendung!", meinte der Professor.

"Die Betonung des Alohomoras zu Anfang ist ähnlich, als wenn ihr jemanden im Urlaub mit ‚Aloha' grüßt und dementsprechend dürft ihr auch ein bisschen mit dem Zauberstab winken, in Halbmondbewegungen, die sich nach unten biegen.
Die nächste Betonung sollte sehr auf der Silbe ‚mo' liegen und noch während ihr die Silben ‚mo' und ‚ra' ausspricht, wedelt ihr mit eurem Zauberstab kurz nach unten, dann lang nach oben.
"

Prof. Tintenklecks zeichnete die Bewegung an die Tafel und ließ euch darauf auch gleich die Übung vollrichten. Dann kamen die Hausaufgaben hinzu.


HA:
1) Alohomora-Zauber üben und über deine Fortschritte/Probleme berichten. (mindestens 50 Wörter)
2) Schreibe alles, was dir über den Alohomorazauber einfällt, auf. (mindestens 30 Wörter)
3) Freiwilliger Aufsatz zu einem berühmten englischen Zauberer, der für die Gringottsbank in Ägypthen arbeitet. Sein Name ist Bill Weasley. (mindestens 100 Wörter)
Hilfe: Da wir nicht viel über Bill Weasley aus den Harry-Potter-Büchern erfahren, denk dir einfach irgendwas Spannendes aus, was ihn in den letzten Jahren so berühmt gemacht haben könnte.

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