Yves Lor/Lorbeer - der Narr

So ehrenvoll sein Name auch klingen mag und so altehrwürdig eine Lilie auch auf seinem Wappen prangt, eigentlich sind dies nur die Dinge eines kleinen Jungen mit adeliger Herkunft.
Doch Vergangenheit ist Vergangenheit! Je älter Yves wurde, desto mehr wurde ihm bewusst, dass das Leben eines Ritters oder Fürsten nicht seine Bestimmung sein konnte. Außerdem war er nicht die Art von Junge gewesen, der sich aus Spaß gerne prügelte. Er hasste Schmerzen und blaue Flecke und wurde von seinen Brüdern gern damit aufgezogen.
Aber er hatte etwas, woran er festhalten konnte.
Er hatte festgestellt, dass er eine Gabe besaß, die ein anderer vielleicht für das

Werk des Teufels hielt. In seinen Augen war es jedoch ein Wunder - wie konnte man es wohl am besten ausdrücken - das Talent für kleine Kunststücke ...
Im Alter von fünfzehn Jahren, als Yves begann, sich in eine Tochter eines Herzogs zu verlieben, entdeckte einer seiner Brüder sein kleines, magisches Geheimnis.
Er wurde verstoßen, leider, aber er blieb sich selber treu und wanderte in seiner Verbannung einfach drauf los. Seinen Namen hatte er seither in Lor geändert.
An seinem Herzen trug er, der Legende nach, ein kleines Miniaturportrait seiner Liebsten.
Fortan schlug er sich mit Taschenspielertricks durchs Leben und stahl sich sein tägliches Brot zusammen, was ja eigentlich nicht rechtens war, doch ihn kümmerte das wenig.
Er wusste sehr wohl, welcher Mensch im Überfluss und welcher in Armut und Hungersnot lebte.
Wenn er Bettler und andere Diebe sah, musste er stets an die Worte seines Vaters denken, wie wichtig doch das Amt eines Adeligen sei, sich um das gemeine Volk zu kümmern und die Haltung und Ehre dabei zu bewaren.
Allerdings, wenn er sich so recht an seine beiden Brüder erinnerte, würden sie der Sorge um das gemeine Volk alles andere als nachkommen.
Yves Lorbeer traf auf viele Menschen auf seiner ziellosen Wanderung und Gaukler hatten es ihm besonders angetan. Er genoss ihre freihe Art zu leben und ihr Geld zu verdienen und sie nahmen ihn freundlich in ihrer Mitte auf, als hätte er schon immer zu ihnen gehört. Mit seiner Gabe konnte er mehr als die anderen und beeindruckte das Publikum in den Dörfern mit außergewöhnlichen Kunststücken.
Schließlich reiste dieGauklertruppe in eine große Stadt nahe eines riesigen Flusses (dem Rhein) im Westen des Landes.
Zu Yves eigener Verwunderung war das Publikum hier alles andere als leicht zu beeindrucken.
Die Gauklertruppe beschloss also an jenen Abend die Masken und Verkleidungen abzulegen und sich in einem Wirtshaus bei einem gutem Wein zu beraten.
Und dort begegnete Yves zum ersten mal Charis Hawkner.
Da er bisher eher das Leben eines Muggels, als das eines Zauberers gelebt hatte, war sie der Wendepunkt und zeigte ihm die Welt des Zaubers, der Magie, der Hexerei und all seinen magischen Wesen und Dingen.
Es war ein trauriger Abschied, als er sich von seiner geliebten Gauklertruppe verabschiedete, um seiner neugewonnenen Freundin zu folgen.
Er war der zweite, der zukünftigen Gründer, dem Charis begegnet war.
Während Charis in ihm viel mehr sah, wurde er auf dem Schloss Hawkner von Matthias Condor, Morgan le Fay und Lindgard Cernon als Faulenzer angesehen, als Taugenichts.
Aber ehrlich gesagt, war er das ja schon gewöhnt, nicht wahr?
Manche sagen, in seinem Haus der roten Lilie kämen nur Feiglinge und Taugenichtse hinein. Andere sagen wiederum, dass gerade dort die größten Helden und Schlauköpfe der Zaubererwelt herkommen.
Der Legende nach soll Yves Lorbeer immernoch in der Schule umhergehen, aber als Geist hat man ihn niemals zu Gesicht bekommen.
Aber diejenigen aus seinem Haus, die mutig genug waren einen Schritt in die Ungewissheit zu wagen, denen folgten angeblich, wenn sie bereit waren, das Klingen von Glöckchen und  Fußschellen eines Narren und Gauklers.



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